Geologie und Hydrologie
Grundwasserentnahme generell
Eine hohe Grundwasserentnahme ist nur möglich, wenn entsprechend viel Wasser von der Oberfläche her nachfliesst, sei es als Niederschlagswasser von einem entsprechend grossen Einzugsgebiet oder aus Oberflächengewässern. So ist es auch in der Hard.
Situative Voraussetzungen
Für die Fassung der gewünschten Trinkwassermenge von rund 100'000 m3 pro Tag ist die Ausdehnung des Hardwalds eher gering. Der Beitrag des Niederschlags ist absolut untergeordnet. Schon bei den Erkundungen in den Fünfzigerjahren war zudem das Gebiet von Verschmutzungsherden umgeben wie zum Beispiel dem Auhafen mit seinen Öltanks, den Rangieranlagen von Muttenz und den Deponiestandorten südlich der Hard. Auch die Qualität des in den Fünfzigerjahren natürlicherweise vorhandenen Grundwassers zeigte sich als wenig versprechend: Der hohe Kalkgehalt hätte mit dem nötigen Aufwand herabgesetzt werden können, ein Chlorid- und Sulfatgehalt wie im Rheinwasser in Holland aber hätte hingenommen werden müssen. Hinzu kam, dass die zu erwartende Ausbeute viel zu gering war und eine Uferinfiltration vom Rhein her – das heisst ein natürliches Nachströmen von Rheinwasser durch die Uferböschungen in den Untergrund – wegen den Hafenanlagen von vornherein ausscheiden musste. Das fehlende Grundwasser konnte daher nur über eine künstliche Anreicherung eingeleitet werden, wie sie beispielsweise schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Langen Erlen mit Wasser aus dem Fluss Wiese praktiziert wurde.
Geologie Hard
Der Untergrund der Hard besteht oberflächlich aus einer lehmhaltigen Kiesschicht von zwei bis drei Metern Stärke. Diese verhindert ungünstige Einflüsse von der Oberfläche auf das Grundwasser weitgehend. Unter dieser Schicht stehen die eiszeitlichen Rheintalschotter sauber und in einer Mächtigkeit von 20 bis 50 Metern an. In diesen Schottern zirkuliert das von der Hardwasser AG genutzte Grundwasser. Die Schotter liegen im mittleren Bereich der Hard auf einer wasserundurchlässigen Ton- bzw. Mergelschicht, im Ost- und Westteil auf klüftigem Muschelkalk. In den Klüften zirkuliert ebenfalls Grundwasser, das mit dem Schottergrundwasser in Kontakt steht.